Abstract: | ![]() Charakteristisch für Max Webers Soziologie — und insofern ?paradigmatisch“ — ist die programmatische Verankerung der soziologischen Analyse im sozialen Handeln, d.h. in der Orientierung des Einzelnen und seiner ?subjektiven“ Sinnsetzungen an Anderen (obwohl Webers Soziologie dann ausschließlich ?objektiven Sinn“ analysiert). Gezeigt wird, wie Weber vom Handlungsansatz zur höheren Strukturebene institutioneller Beziehungsformen (Verbände, Anstalten etc.) kommt und in welcher Weise ?Kampf“, ?Macht“ und ?Herrschaft“ die Vermittlung zwischen individuellem Handeln und personal hergestellter Struktur leisten. Weber opponiert mit seiner Hervorhebung der Handlung als Bedingung jeder ?Vergemeinschaftung“ oder ?Vergesellschaftung“ allen Kollektivtheoremen von ?links“ und ?rechts“. Sein über das bloß Methodische weit hinausgehender ?Personalismus“ hat die kulturkritische Seite einer Angst vor dem ?Ende der Persönlichkeit“ ebenso wie die aktivistische Seite eines ?ethischen Programms“ der Verantwortlichkeit und asketischen Selbstbeschränkung — gerade auch in einer durch Rationalisierungsprozesse geprägten Moderne. Die Methodisierung des Lebens und die wissenschaftliche Methode bedingen einander. Am Ende des Aufsatzes werden neben diesem paradigmatischen Kern der Weberschen Analyse weitere Grundprinzipien seiner Soziologie skizziert. |