Abstract: | In den Vereinigten Staaten wie auch in einer Reihe anderer westlicher Industrienationen ist seit einiger Zeit eine radikale Privatisierung und Befestigung von urbanen Lebensr?umen zu verzeichnen. In sogenannten „gated communities“ wird kollektiver und traditionell ?ffentlich genutzter Raum zum interdiktorischen Raum redefiniert. Der breiten ?ffentlichkeit wird der Zutritt zu diesen Territorien mit Hilfe von Z?unen, Mauern und überwachung der Zug?nge durch moderne Sicherheitssysteme bzw. durch Angeh?rige privater Sicherheitsdienste verwehrt. Hauptziel dieser Einrichtungen ist die soziale Exklusion unerwünschter Personen zur Sicherstellung physischer, sozialer und kultureller Integrit?t der Bewohner. Inzwischen existieren in den USA sch?tzungsweise mehr als 20.000 dieser Anlagen, in denen etwa acht Millionen Menschen Zuflucht vor den insbesondere in den Gro?st?dten virulenten sozialen Problemen suchen. Die radikale r?umliche Abschottung hat jedoch gravierende soziale, kulturelle, politische und psychische Konsequenzen. In diesem Beitrag werden Ursachen, Typen und Formen der als „Zitadellen der Sicherheit“ bezeichneten Lebensr?ume sowie Konsequenzen ihrer Proliferation kritisch diskutiert. |