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相似文献
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1.
Für die Nachhaltigkeit von Wohlfahrtsstaaten ist Behindertenpolitik aufgrund ihres großen Anteils an den Sozialbudgets von großer Bedeutung. Die Erkenntnisse zu Behindertenpolitik und deren Wirkungen sind im Verhältnis zur ökonomischen Bedeutung jedoch — trotz verstärkter Forschung in den letzten Jahren — gering. Gründe hierfür sind vor allem der Charakter von Behindertenpolitik als Querschnittsaufgabe in verschiedenen Sicherungssystemen und die Schwierigkeit der Objektivierung der sozialen Kategorie Behinderung. In dem Artikel werden die unterschiedlichen Ziele und Funktionen sowie das breite Spektrum an Aufgaben im Bereich der Behindertenpolitik vorgestellt. Um in der Fülle von Leistungen und Rechten Strukturen erkennen zu können, wird in Abgrenzung zu realtypischen Ordnungen eine Typologie entwickelt, deren Idealtypen sich an den Verteilungskriterien von David Miller (needs, deserts, rights) orientieren. Um den Charakter der Typen herauszuarbeiten, werden ihnen Eigenschaften und sozialpolitische Ausformulierungen zugewiesen. Auf dieser Basis können nationale Behindertenpolitiken als Policymix aus den drei Idealtypen beschrieben und miteinander verglichen werden.  相似文献   

2.
Der Beitrag untersucht die Frage, inwieweit sechs sozialdemokratische Regierungsparteien sowohl programmatisch als auch in der umgesetzten Politik einen gemeinsamen Weg beschreiten. Ausgangspunkt ist dabei die Feststellung, dass unter den Herausforderungen der global und europäisch integrierten Märkte die Sozialdemokratie ihre traditionellen Ziele in der Fiskal-, Sozial- und Arbeitsmarktpolitik nur noch erschwert verfolgen kann. Die Untersuchung der verfolgten Politik in den sechs Ländern ergibt, dass sozialdemokratische Parteien in unterschiedlichem Ausmaß eine Politik der Marktöffnung betrieben haben. Konvergenzen lassen sich Länder übergreifend bei der von Sozialdemokratien betriebenen Politik der Haushaltskonsolidierung und bei der Aktivierung der Arbeitsmarktpolitik erkennen, wohingegen in der Sozialpolitik die Divergenzen am größten sind. Auf den beiden erstgenannten Politikfeldern zeichnet sich ein gemeinsames sozialdemokratisches Politikmodell ab. Erklärungskräftig sowohl für die umgesetzte Politik als auch für die dabei verfolgte Strategie sind der nationale Handlungskontext, besonders der Parteienwettbewerb und das Verhältnis zwischen Gewerkschaften und Sozialdemokratie.  相似文献   

3.
Einer der viel beschworenen Vorteile des Föderalismus ist die Flexibilität, mit der sich zentralstaatliche Anliegen den regionalen Gegebenheiten anpassen lassen. Wir untersuchen diese Vorstellung am Beispiel des Asylrechts. Ausgangspunkt ist die Überlegung, dass die Vollzugsdelegation an die Kantone zu Prinzipal-Agent-Problemen führt und die Kantonalbehörden zu Dienern dreier Herren macht – der Bundesverwaltung, dern einheimischen Bevölkerung und regionalen Interessengruppen. Quantitativ zeigt sich, dass die Restriktivität der kantonalen arbeitsmarktlichen Ausführungsbestimmungen des schweizerischen Asylgesetzes nicht primär von der Nachfrage nach Arbeitskräften, sondern vom Einfluss ausländerfeindlicher Kräfte in den Kantonen bestimmt ist. Die Praxis der Erteilung von Arbeitsbewilligungen an Asylbewerber hingegen steht in keinem Zusammenhang zur Restriktivität der Regelungen und orientiert sich speziell in der Romandie an der arbeitsmarktlichen Lage. Auch wenn sich der Einfluss von Sonderinteressengruppen nicht nachweisen lässt, tanzen die kantonalen Entscheidungsträger so zumindest auf zwei Hochzeiten.  相似文献   

4.
Ausgehend von den drei Entwicklungen, wie sie sich in den Schlagworten Globalisierung, Internationalisierung und Multilateralisierung ausdrücken, geht der Artikel der Frage nach, inwiefern sich die genannten Prozesse auch in der schweizerischen Aussenpolitik identifizieren lassen. In der Untersuchung, die sich auf Staatsverträge beschränkt, wird diese Frage mit einer quantitativen Vollerhebung der aussenpolitischen Geschäfte für je vier Jahre in den 80er und 90er Jahren untersucht. Die empirische Analyse, die auf insgesamt 821 Fällen beruht, führt zu teilweise überraschenden Ergebnissen. Die Hypothesen zur Internationalisierung und zur Globalisierung liessen sich zumindest teilweise bestätigen. Punkto Multilateralisierung weisen unsere Auswertungen jedoch darauf hin, dass es in der schweizerischen Aussenpolitik, was die Zahl der Staatsverträge betrifft, von den 80er zu den 90er Jahren zu keiner Verschiebung von der bi- zur multilateralen Zusammenarbeit gekommen ist.  相似文献   

5.
Staaten sind nicht nur "vertikale" Organisationen politischer Herrschaft. Vielmehr basiert die staatliche Herrschaftsordnung auf Strukturen der Binnenintegration ("Vergemeinschaftung"), die über alle Konflikte und Besonderheiten hinweg das horizontale Verhältnis der Bürger zueinander bestimmen. Diese Binnenintegration muss nicht "ethnischer", sondern kann sehr wohl republikanischer Natur sein und dann als sozialintegrative Voraussetzung für Demokratie und Wohlfahrtsstaat dienen. Wenn das zutrifft, stellt sich die Frage nach dem möglichen Modus politischer Integration im europäischen Massstab. Gibt es Traditionen, Identitäten und Zielbestimmungen ("finalité"), die zwischen allen Europäern Vertrauen und Solidarität begründen können? Der Verfasser prüft die in Betracht kommenden Antworten auf diese Frage und kommt zu dem skeptischen Ergebnis, dass die sozialmoralischen Grundlagen einer europaweiten Demokratie und eines kontinentalen Wohlfahrtsregimes keineswegs evident sind.  相似文献   

6.
In diesem Beitrag analysieren wir die Geschlechterasymmetrie in außeruniversitären Forschungsinstituten. Wir rücken die Organisationen ins Zentrum und fragen nach Gestaltungsoptionen und Barrieren bei der Herstellung von Geschlechtersymmetrie. In welchem Verhältnis stehen die Arbeitssysteme und die Fähigkeiten und Interessen der Beschäftigten? Welche Inkompatibilitäten zeichnen sich ab, welchen Einfluss haben diese auf geschlechtsdifferente Karrierechancen? Diesen Fragen gehen wir in einer vergleichenden Fallstudie in ausgewählten Instituten der “Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz” (WGL) nach. Als zentrales Problem zeichnet sich die Inkompatibilität der Arbeitssysteme und Karrierepfade mit den Karriereaspirationen ab. Dies gilt für Frauen wie für Männer, erst im Zusammenspiel unterschiedlicher Einflüsse treten differenzkonstruierende Mechanismen hervor. Insbesondere die fehlende Definitionsmacht der Individuen über das Verhältnis von lebensweltlicher und beruflicher Sphäre erweist sich als nachteilig für Frauen. Heterogene Forschungsarrangements mit divergierenden Anforderungen an die Organisation hingegen scheinen Symmetrie zu begünstigen.  相似文献   

7.
Soziale Beziehungen zu Einheimischen gelten in der Migrationssoziologie als eine zentrale Dimension des Akkulturationsprozesses. Auf der Basis einer Langzeitstudie über junge russisch-jüdische Migranten wird die Entwicklung sozialer Beziehungen zu Deutschen über drei Befragungszeitpunkte verfolgt. Dazu wurden aus Leitfadeninterviews Handlungsstrategien (Integration, Separation, Assimilation, Marginalität) rekonstruiert und unabhängig davon die Anzahl deutscher Netzwerkmitglieder mittels eines Network Questionnaire erhoben. Im Ergebnis zeigt sich erstens ein enger Zusammenhang zwischen Handlungsstrategien und der Anzahl tatsächlich genannter Netzwerkmitglieder. Zweitens wird deutlich, dass über die Hälfte der Migranten bei einer einmal eingeschlagenen Handlungsstrategie geblieben sind, während die anderen mehrheitlich von Separation zu Integration gewechselt haben. Hieraus folgt, dass zur Beschreibung von Akkulturationsprozessen eine Kategorisierung nach Handlungsstrategien sich nur dann empfiehlt, wenn mehrere Befragungszeitpunkte gegeben sind.  相似文献   

8.
Das Thema dieser Studie sind die politischen Einstellungen von ge-werkschaftlich organisierten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in der Schweiz. Anhand von Daten einer repräsentativen Befragung von Mitgliedern von drei schweizerischen Gewerkschaften (GBI, SMUV, VPOD) und eines Angestelltenverbandes (VSAM) wird im folgenden dokumentiert, dass die "traditionelle" Arbeiterschicht, die "sozialkulturellen Spezialisten" sowie die "Technokraten" und "Manager" jeweils unterschiedliche politische Orientierungen vertreten. Während die Arbeiter für "klassisch" linke, sozialdemokratische und eher materialistische politische Positionen einstehen, sind die gewerkschaftlich organisierten "sozialkulturellen Spezialisten" in der Mittelschicht deutlich linker und postmaterialistischer und die ebenfalls der Mittelschicht zuzurechnenden "Technokraten" und "Manager" eher bürgerlich und materialistischer eingestellt. Insgesamt lassen sich weder für die These einer Entpolitisierung noch für die These einer Konvergenz der politischen Orientierungen eindeutige Hinweise finden. Vielmehr ist die gewerkschaftlich organisierte Arbeitnehmerschaft in der Schweiz politisch heterogen. Diese Heterogenität wiederum reduziert die Macht und Einflusschancen der schweizerischen Gewerkschaftsbewegung.  相似文献   

9.
Der Aufsatz versucht, zwei Fragen zu beantworten: 1. In welchem Ma\e wird über die Benutzung von Vornamen das Geschlecht von Personen klassifiziert und lässt sich diesbezüglich ein sozialer Wandel feststellen? Zur Beantwortung dieser Frage wurde eine kleine Befragung durchgeführt, in der Befragte neu erfundene Vornamen danach klassifizieren sollten, ob es sich bei den einzelnen Namen um einen männlichen oder um einen weiblichen Namen handelt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Befragten zu einer weitgehend richtigen Einschätzung kommen. Eine fonetische Analyse kann zeigen, dass die richtige Entscheidung von den den Geschlechtern zugeordneten fonetischen Merkmalen strukturiert wird. Die Analysen zeigen weiterhin, dass die Eindeutigkeit der fonetischen Markierung des Geschlechts im Zeitverlauf (1950 bis 1990) sich nicht verändert hat, Prozesse der Androgynisierung von Vornamen also nicht stattgefunden haben. 2. Weiterhin wird untersucht, ob die Eltern je nach Geschlecht des Kindes auf unterschiedliche Namenskulturkreise zurückgreifen und ob sich dies im Zeitverlauf der letzten 100 Jahre geändert hat. Die Ergebnisse zeigen, dass die Jungennamen traditionsgebundener sind, während die Mädchennamen sich schneller wandeln und empfänglicher für die Namen vormals anderer Kulturkreise sind. Zudem zeigt sich, dass Traditionsbindung für beide Geschlechter etwas Unterschiedliches bedeutet. Beide Befunde deuten darauf hin, dass die Vornamen mit geschlechtstypischen Rollenvorstellungen verbunden sind und es diesbezüglich wenig Veränderungen in der Zeit gegeben hat.  相似文献   

10.
Ausgehend von der Beobachtung einer religiösen Resakralisierung beschäftigt sich der Beitrag mit der vermeintlichen Sonderrolle Europas. Europa gilt manchen als (letzte) Bastion der Säkularisierung — mithin eine Ausnahme auf globaler Ebene. Dagegen will der Aufsatz zeigen, dass die Entwicklung in Europa sehr große Ähnlichkeiten mit den religiösen Phänomenen hat, die auf weltweiter Ebene zunehmen. Es handelt sich um pfingstlerische, charismatische Bewegungen, die sich durch einen Antiinstitutionalismus und eine starke Erfahrungsorientierung auszeichnen. Diese Erfahrungsorientierung ist auch in der alternativen Religiosität ausgeprägt, die in Europa eine starke Verbreitung gefunden hat. Sowohl innerhalb als auch außerhalb Europas finden sich also Bewegungen, die das pflegen, was man im Anschluss an Schütz und Luckmann als Erfahrungen großer Transzendenz bezeichnen kann. Sie sind Teil eines Prozesses der Subjektivierung und Betonung der Ganzheitlichkeit, die strukturell zu einer Entdifferenzierung von Kultur und Religion führen.  相似文献   

11.
Der Schwerpunkt bisheriger Europaforschung konzentriert sich auf die Frage, in welchem Ausmass nationale Bedingungen den Aufbau von Institutionen und die politische Entscheidungsfindung auf der europäischen Ebene beeinflussen. Die Auswirkungen der europäischen Integration auf die Politikgestaltung und institutionelle Strukturen in den Mitgliedstaaten sind hingegen nur wenig erforscht worden. Erst seit kurzem gibt es eine zunehmende Anzahl von Analysen, die sich explizit mit der Europäisierung von nationalen Institutionen beschäftigen. Von besonderem Interesse ist dabei die Frage, in welchem Ausmass die Implementation europäischer Policies mit Veränderungen in bestehenden Regulierungsmustern auf nationaler Ebene einhergeht. Der Beitrag identifiziert drei Mechanismen, um die Wirkungsweise europäischer Policies auf nationale Regulierungsmuster zu charakterisieren. Europäische Politik kann ein konkretes institutionelles Modell für die nationale Umsetzung vorschreiben; sie kann sich auf die Beeinflussung nationaler Opportunity Structures beschränken; oder sie kann primär über die Veränderung nationaler Ideen und Überzeugungen (Framing) wirken.  相似文献   

12.
Wirtschaftliche Globalisierung bezieht sich auf drei miteinander zusammenhängende Prozesse: 1. das Wachstum der Weltwirtschaft; 2. den Wandel in den Beziehungen zwischen den Ländern der ?ersten“ und ?dritten“ Welt, der sich aus dem Einsatz von Informationstechnologien zur Reorganisation der Produktion sowohl auf nationaler wie globaler Ebene ergibt; 3. die Integration der Weltfinanzmärkte. Diese Prozesse werden gemeinhin für die Deindustrialisierung in fortgeschrittenen Wohlfahrtsstaaten, die Zunahme der Einkommensungleichheiten und jenen Druck verantwortlich gemacht, unter dem Wohlfahrtsregime Arbeitnehmerschutz und Unterstützungsleistungen transformieren sollen. Ich zeige, dass die Veränderungen innerhalb der Weltwirtschaft viel kleiner, unspektakulärer sind als die Globalisierungsthese behauptet und das Ausmaß je nach Gesellschaft variiert. Wichtiger noch: Zwischen der Globalisierung und ihren mutmaßlich negativen Konsequenzen bestehen bestenfalls schwache Zusammenhänge. Die Rhetorik der Globalisierung hat eher mit den USA und den Veränderungen innerhalb ihrer politischen Ökonomie zu tun als mit Veränderungen des Welthandels. Abschließend werden die daraus sich ergebenden Auswirkungen auf Westeuropa diskutiert.  相似文献   

13.
Emile Durkheims Vorlesungen ?Physik der Sitten und des Rechts“ sind in der politischen Soziologie und der historisch-komparativen Forschung weitgehend unbeachtet geblieben. Entgegen bisheriger Erklärungsversuche der institutionellen und moralischen Reorganisation der modernen Gesellschaft, lässt sich der vorliegende Aufsatz von der Vorstellung leiten, dass erst die Rekonstruktion des kausal-analytischen Gehalts des Durkheim’schen Ansatzes seine Vorstellung von der Durchsetzung eines demokratischen Gesellschaftssystems erklären kann. Dazu wird eine Analyse vorgeschlagen, die die Identifikation der in diesem Prozess wirksamen sozialen Mechanismen in den Mittelpunkt stellt. Die Ausgangsthese des Aufsatzes ist eine doppelte: Die erste lautet, dass Durkheims Ansatz als ein kausaler Erklärungszusammenhang der Durchsetzung der Demokratie rekonstruiert werden kann, der sich in zwei Schritten vollzieht. Während zunächstsoziale Mechanismen der Reorganisation die institutionelle und moralische Umgestaltung der modernen Gesellschaft bewirken, stellen in einem zweiten Schrittsoziale Mechanismen der Stabilisierung das entstandene demokratische Gefüge sicher. Im Anschluss daran behauptet die zweite, eher spekulative These, dass dieses Erklärungsmuster auch auf Durkheims rudimentär gebliebene Vision einer europäischen Konföderation angewandt werden kann. Die kausale Analyse verdeutlicht, dass die Idee einer demokratischen ?postnationalen“ Konstellation auf zentrale Aspekte der aktuellen Diskussion um das Demokratiedefizit der Europäischen Union verweist, und sie macht deutlich, dass Durkheims Beitrag zur politischen und historisch-komparativen Soziologie zu Unrecht vernachlässigt worden sind.  相似文献   

14.
Zwar sind die Bürgerschaftsnormen (Art. 17 ff. EGV) überwiegend kritisch aufgenommen worden. Dennoch knüpft sich an den Topos der Unionsbürgerschaft ein hoffnungsgeladener Fortschrittsdiskurs. In einer Union, die den Markt als Integrationsziel überwunden hat, verspricht die Unionsbürgerschaft Werte mit Zukunftsperspektive. Sie überwindet die geistige Absenz, die im Herzen der Integration liegt, und stellt in Gestalt einer Grundrechtsfundierung ein auf das Individuum zugeschnittenes ethisches Fundament zur Verfügung. Dieser Fortschrittsdiskurs findet sich insbesondere in den emphatischen Schlussanträgen der Luxemburger Generalanwälte, die die Unionsbürgerschaft als “Grundrecht persönlicher Freiheit“ und als “Gipfel der Individualrechte“ bezeichnen. Der Europäische Gerichtshof hingegen bleibt einerseits sprachlich subtiler, verbindet die Unionsbürgerschaft aber andererseits mit dem Diskriminierungsverbot und setzt durch die Betonung von Gleichheitsrechten statt von Freiheitsrechten eine transnationale Gleichheit voraus, die der Unionsbürgerschaft vorausliegt und große Sprengkraft beinhaltet. Damit gerät die affektive Dimension von Bürgerschaft in den Blick. Wer sich als Bürger eines Gemeinwesens definiert, nimmt die kollektive Identität politischer Gemeinschaft in seine individuelle Identität auf. Dies ist einerseits erwünscht, weil so das soziale Legitimationsdefizit der Union überwunden werden kann. Andererseits birgt es all jene Gefahren, die aus den Hypertrophien und Katastrophen des letzten Jahrhunderts bekannt sind. Dies wiederum erlaubt einen Blick auf die Natur des Rechts, dem eine emanzipatorische und liberale Integrationskraft zugetraut wird. Eine kulturtheoretisch informierte Analyse hingegen zeigt, dass das Recht unter seiner liberalen Oberfläche eine Tiefenstruktur besitzt, die nach wie vor viel Atavistisches transportiert. Auch die Unionsbürgerschaft teilt diese Ambivalenz. Wer auf sie baut, um Europa vom Bürger her zu integrieren, muss sich dieser gefahrvollen Zweischneidigkeit bewusst sein.  相似文献   

15.
Dieser Beitrag untersucht in einem Vergleich von Deutschland, Frankreich und dem Vereinigten Königreich die institutionelle Struktur des tertiären Bildungssystems sowie die Erträge unterschiedlicher Formen tertiärer Bildung auf dem Arbeitsmarkt. Er zeigt zudem, wie sich Strukturen und Erträge im Zuge der Bildungsexpansion gewandelt haben. Im Ergebnis unterscheiden sich die drei Länder erheblich darin, wie die tertiären Bildungssysteme den Zugang zur Beschäftigung in vorteilhaften Klassenpositionen formen. Das französische strukturiert den Eintritt in die Dienstklassen eindeutig am stärksten, das System im Vereinigten Königreich am wenigsten, während Deutschland eine mittlere Position einnimmt. Der Aufsatz zeigt, worin dieses unterschiedliche Ausmaß der Strukturierung späterer Berufschancen begründet ist. Im Hinblick auf die Folgen der Bildungsexpansion ist in allen Ländern eine leichte Verringerung der absoluten Bildungserträge festzustellen, von der die Absolventen an der Spitze des Bildungssystems in allen drei Ländern am wenigsten betroffen sind. Die relativen Erträge unterschiedlicher tertiärer Abschlüsse im Verhältnis zueinander und im Vergleich zu Abschlüssen auf dem Sekundarniveau verändern sich aber kaum. Nur in Deutschland sind die Berufsperspektiven der Fachhochschulabsolventen denen von Absolventen universitärer Studiengänge zunehmend ähnlicher geworden.  相似文献   

16.
Keines der idealtypischen Modelle des Wohlfahrtsstaates befriedigt als richtungsweisende Vision für die Reform des Geschlechtervertrages. In Ländern, die dem liberalen Modell nahe kommen, gehen die bemerkenswerten Gewinne der Frauen in der Geschlechtergleichheit auf dem Arbeitsmarkt zunehmend zulasten gering verdienender Frauen und Familien. Im konservativen Modell ist vor allem die mangelnde Flexibilität der Beschäftigungsverhältnisse, die hohe vertikale Segregation zuungunsten der Frauen und die geringe Nutzung des weiblichen Humankapitals zu beklagen. Die Kosten des sozialdemokratischen Modells sind in erster Linie in der hohen horizontalen Segregation des Arbeitsmarktes zu suchen. Diese ernüchternde Bilanz fordert zu einer grundsätzlicheren Analyse der institutionellen Bedingungen gerechter und effizienter Arbeitsmarktorganisation heraus. Der Beitrag zeigt, dass die Möglichkeiten zur Verbesserung der Wettbewerbssituation der Frauen auf Arbeitsmärkten nicht ausgeschöpft werden. Häufig lassen sich die Bedingungen eines fairen Wettbewerbes auf Arbeitsmärkten aber auch durch eine konsequente Antidiskriminierungspolitik nicht herstellen. Aufgrund der faktisch nach wie vor einseitigen Verteilung familiärer Verpflichtungen erfüllen vor allem Frauen die Bedingung der Angebotselastizität nicht. Andere Spielregeln müssen dann institutionalisiert werden, um Anreize zur effektiven Kooperation zu schaffen. Neben dem Wettbewerb werden deshalb drei weitere Spielregeln der Gerechtigkeit identifiziert: Solidarität, Chancengleichheit und egalitäre Gleichheit. Für alle vier Spielregeln werden konkrete Beispiele für eine zukunftsweisende Gleichstellungspolitik entwickelt.  相似文献   

17.
Der Beitrag behandelt die Mechanismen der lebenslangen Beziehungsgestaltung aus entwicklungspsychologischer Perspektive. Es werden sechs Leitsätze der lebenslangen Entwicklung sozialer Beziehungen vorgestellt. Während ihres gesamten Lebens beteiligen sich Individuen aktiv daran, die Leistungen und Strukturen ihrer sozialen Umwelt in Einklang mit ihren Bedürfnissen und Ressourcen zu gestalten. Im Allgemeinen sind dabei selbst- und fremdregulatorische Strategien der Beziehungsgestaltung zu unterscheiden, wobei angenommen wird, dass beide Strategien auf die Ausweitung der Handlungsmöglichkeiten des Individuums gerichtet sind. Eine beispielhafte Strategie der Beziehungsregulation bezieht sich auf das Zusammenspiel zweier sozialer Orientierungen des Individuums: dem Streben nach sozialer Wirksamkeit und dem Bindungsstreben. Anhand empirischer Befunde wird illustriert, wie die Ausprägungen der beiden Beziehungsorientierungen im Lebenslauf variieren und wie diese die Zusammensetzung und Leistungen persönlicher Netzwerke beeinflussen. Einflüsse der Beziehungsorientierung auf die soziale Einbindung erweisen sich dabei als abhängig von den entwicklungsbezogenen Handlungsressourcen des Individuums.  相似文献   

18.
Die Übergangswege von der Schule in den Beruf in der Bundesrepublik sind als spezifischer nationaler Sonderweg in Europa nicht unumstritten. Sie verleihen der beruflichen Bildung Gestaltungsbedeutsamkeit für horizontale und vertikale Schließungen auf dem Arbeitsmarkt, sichern berufsspezifische Qualifikationsprofile und gelten als Baustein der Existenzsicherung und Sozialisation des Humankapitals von morgen. In diese Übergangswege sind zugleich Geschlechterverhältnisse eingelagert, die männliche und weibliche Lebensläufe sehr viel stärker rahmen, als dies im europäischen Ausland der Fall ist. Der Beitrag beschäftigt sich mit Herkunft, Folgen und Bedeutung dieser Rahmungen unter dem Gesichtspunkt von Geschlecht als gesellschaftlicher Strukturkategorie. Ziel ist es, sowohl den Zusammenhang zwischen historisch verfestigten Weichenstellungen und normativen Postulaten der Gleichstellung zwischen den Geschlechtern als auch zwischen männlich und weiblich konnotierten Berufen aufzuklären. Dazu werden berufs- und bildungssoziologische Betrachtungen der sozialstrukturellen Zementierung/Labilisierung von Berufen zwischen An-/Ungelerntentätigkeit und Profession ebenso betrachtet wie die Verbindungslinien zwischen Erstausbildung und späteren Entscheidungen in der Familien- und Erwerbsgestaltung zwischen den Geschlechtern.  相似文献   

19.
Der Beitrag versteht Public Private Partnership (PPP) als negotiated order — als Produkt kontextgebundener Aushandlungsprozesse zwischen Akteuren der öffentlichen und privaten Welt. Am Beispiel der vorvertraglichen Phase von drei Entwicklungspartnerschaften der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) werden auf Grundlage der Negotiated-Order-Theorie drei zentrale Thesen herausgestellt: PPP-Aushandlungsprozesse sind durch informelle Vorverständigungen gekennzeichnet, in denen Legitimationsanforderungen beider Welten frühzeitig auf spezifische Handlungskontexte abgestimmt werden. Diese Vorleistung wird von ?bridging agents“ erbracht, die als Vertreter öffentlicher und privater Organisationen und einer gemeinsamen Fachwelt Handlungskontexte interpretieren und damit Verhandlungsspielräume schaffen ?to get things done“ aber auch beschränken. Sie orientieren sich dabei an kontextbezogenen Praktiken der Zusammenarbeit, die den Charakter — die negotiated order — einer jeden PPP prägen. Bewähren sich diese Praktiken im Rahmen einer PPP, so gehen diese in die Vorstellungswelt der Akteure im Alltag über und geben eine Vorlage für zukünftige (PPP-)Kooperationen.  相似文献   

20.
Es wird die Frage untersucht, ob in Ostdeutschland die Beteiligung an den Bundestagswahlen unter anderem deswegen geringer ist als in Westdeutschland, weil ostdeutsche Wähler weniger davon überzeugt sind, mittels der Beteiligung an politischen Wahlen persönlich die Politik beeinflussen zu können. Die empirischen Analysen erfolgen mit Querschnittdaten des ALLBUS 1998. Sie zeigen, dass sich die Einflusserwartungen in Ost und Westdeutschland nur zufällig voneinander unterscheiden. Daher können die Einflusserwartungen nicht das entscheidende Kriterium für die unterschiedlichen Wahlbeteiligungen sein. Von Bedeutung für die Stärke der Einflusserwartungen sind persönliche Überzeugungen über eigene politische Kompetenzen und Reaktivität des politischen Systems, deren Einflüsse bei den Ostdeutschen grösser sind als bei den Westdeutschen.  相似文献   

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