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相似文献
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1.
Bovine Spongiforme Enzephalopathie, kurz BSE, ist ein Kulminationspunkt einer Reihe sozialer Krisen: BSE ist Symbol für die Krise der Natur, die Krise des Gewissheitsanspruches der Wissenschaften, die Krise der Verwaltungen oder der Agro- und Fleischindustrie. Die BSE-Krise fordert die institutionelle Landschaft moderner Gesellschaften auf besondere Weise heraus. Aber augenscheinlich fällt es Verwaltungen und Regierungen oder einzelnen sub-politischen Akteuren wie Organisationen und Expertengemeinschaften schwer, auf das komplexe Problem zu reagieren. Die Pluralisierung von Wissensansprüchen, -ressourcen und Werthaltungen, aber auch die Zunahme von Ungewissheit und Nicht-Wissen erschweren die Chancen für eine Konvergenz der Problemsichten und die gemeinsame Organisation von Ma\nahmen zur Problemlösung. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, inwiefern Gesellschaften überhaupt aus solchen Krisen ?lernen“ können. Die jüngere modemisierungstheoretische Diskussion setzt ihre Hoffnungen dabei auf die Lerneffekte von Netzwerken wie Epistemic Communities, Advocacy- oder Diskurskoalitionen, die die kollektiven Lernchancen quer zu den üblichen Disziplin-, Organisations- und Institutionsgrenzen denken. Der folgende Beitrag versucht über diese Ansätze hinauszugehen. Dabei wird deutlich, dass die Chancen kollektiven Lernens nicht nur von den akteursspezifischen und institutionellen Problemnarrationen abhängen, sondern auch von den institutionellen Kontexten und Verfahren, durch die das Lernen des Lernens organisiert wird. Ob sich durch das Zusammenspiel von Problemnarrationen und interorganisatorischer wie interinstitutioneller Kommunikation die Lernfähigkeit in den unterschiedlichen institutionellen Feldern erhöhen lässt oder sich die Wahrscheinlichkeit ihrer Blockierung erhöht, ist eine brennende Frage.  相似文献   

2.
In jüngster Vergangenheit hat sich die Einschleusung von Migranten zu einem neuen Massenphänomen weltweiter Wanderung entwickelt. Trotz seiner international steigenden Bedeutung wird der Menschenschmuggel von der Migrationssoziologie bislang kaum beachtet. Vor diesem Hintergrund gibt der vorliegende Beitrag zum einen — vorwiegend aus deutschem Blickwinkel — grundlegende Informationen über die Einschleusung von Migranten, zum anderen nähert er sich seinem Gegenstand aus soziologischer Perspektive. Menschenschmuggel lässt sich als sozialer Prozess verstehen, der durch ein Tauschgeschäft zwischen Migranten und Schleusern in Gang kommt und immer organisierter abläuft. Die starke Expansion der Einschleusung kann vor allem durch Globalisierungsprozesse und schleusungsbedingte Eigendynamiken erklärt werden. Wie die abschließende Evaluation bisheriger staatlicher Gegenmaßnahmen zeigt, können westliche Gesellschaften auch in nächster Zukunft nicht auf eine verstärkte Grenzsicherung verzichten.  相似文献   

3.
Religion ist keine vorübergehende Phase in der Evolution der Menschheit. Sie ist ein universales Merkmal der Conditio humana; sie verarbeitet Transzendenz. In der alltäglichen Erfahrung begegnen wir zwei Ebenen der Transzendenz: den fortlaufenden kleinen Transzendenzen, die durch die Grenzen von Raum und Zeit auferlegt werden, und den mittleren Transzendenzen, die sich aus der Andersheit unserer Mitmenschen ergeben. In Träumen, Ekstasen, Meditationen, extremen Schmerzen und im Angesicht des Todes stoßen wir hingegen an die Grenzen des Alltagslebens selbst und machen Erfahrungen der großen Transzendenzen. Die Ausbreitung der Säkularisierung markiert das Auftreten einer historisch besonderen Form der Religion — ihrer privatisierten sozialen Form. Religion wurde zum Glauben, Moral zum Gewissen, beides sozial definierte subjektive Wirklichkeiten. Die ?Inhalte“ der privatisierten Sozialform der Religion werden über das Fernsehen, eine breite ?devotionale“ Literatur sowie populärwissenschaftliche Bücher verbreitet. Sie zeichnen sich durch eine Verlagerung der Transzendenzen aus, die sie bewältigen — von den großen zu den mittleren und vor allem den kleinen. Die rationalistische Sichtweise jedoch, die Religion als ein vorübergehendes historisches Phänomen ansah, ist offensichtlich falsch.  相似文献   

4.
In diesem Artikel wird aus einer neoinstitutionalistischen Perspektive die Funktionsweise risikokapitalfinanzierter Unternehmen analysiert. Als Beispiel dient dabei der Internet-Hype von 1995 bis 2000. Aufgrund des schnellen Wachstums der [nternetunternehmen und der Möglichkeit, Anteile von sehr jungen Unternehmen an den Börsen zu handeln, war diese Branche ein geeignetes Investitionsfeld für Risikokapitalgesellschaften. Insofern davon ausgegangen wurde, dass eine schnelle Marktpenetration über Erfolg oder Misserfolg von Unternehmen im Internet entscheidet, waren nicht kurzfristige Profitabilität, sondern Nutzerzahlen, Bildschirmbesucher und Umsatzsteigerungen wichtig. Da die Geschäftsmodelle risikokapitalfinanzierter Unternehmen vorrangig auf einem Nachfluss von Geldern aus dem Kapitalmarkt aufgebaut sind, ist es für sie von wesentlicher Bedeutung, die ?Meilensteine“ auch zu erreichen, die sie bezüglich Nutzerzahlen, Umsatzsteigerung und Ergebnisverbesserung aufgestellt haben. Kapitalmarktorientierte Unternehmen nutzten deswegen ausgeprägt Möglichkeiten, um Nutzerzahlen, Bildschirmbesucher, Umsatz und Unternehmensergebnisse zu schönen. Die so entstehenden ?Unternehmensrealitäten“ basieren darauf, dass die Geldnachflüsse aus dem Kapitalmarkt sich fortsetzen. Wenn sie ausbleiben, brechen die Unternehmen wie Kartenhäuser in sich zusammen.  相似文献   

5.
Die jüngere Forschung zum sozialen Handeln von Muslimen in westeuropäischen Einwanderungsländern hebt häufig die reflexive Individualisierung von Lebensformen und religiösen Gesinnungen vor allem junger Muslime hervor. Der folgende Beitrag hinterfragt die diesem Ansatz zugrunde liegende Annahme eines Wertekanons ziviler europäischer Gesellschaften und Öffentlichkeiten, in die sich in Europa sozialisierte junge Muslime vermeintlich einfügen und muslimische Identitäten ?europäisch“ rekonstruieren. Dieser Transformationsprozess wird in diesen Theorien sowohl im Hinblick auf die familiale Lebenswelt wie im Hinblick auf die öffentliche Sphäre, in denen Muslime agieren, unterschätzt. Im Rückgriff auf Ansätze der historisch-vergleichenden Soziologie und der Religionsanthropologie erarbeitet der Aufsatz zunächst einen Begriff von ?Tradition“, der die Konstituierung, Verwaltung und Transformation von religiösen Diskursen, Praxen und Subjekten diachronisch und transgenerationell erklärt und der Gleichzeitigkeit von sozialer Einbettung und diskursiver Autonomie von Tradition Rechnung trägt. Wir zeigen, dass die sozialen Praktiken von Muslimen in Europa eine Transformation erfahren, die ihre besondere Grundlage im muslimischen Reformdiskurs im kolonialen und postkolonialen Kontext mehrerer Zentren der islamischen Welt hat. Der Fall junger Kopftuch tragender Musliminnen in Deutschland und Frankreich, die der zweiten und dritten Migrantengeneration angehören, zeigt schließlich weder eine selbst-reflexive Identitätssuche noch das ?coming out“ der Heldinnen einer nicht-westlichen Modernität, sondern ein praxisorientiertes und wissensgestütztes Räsonieren der jungen Frauen über die Wiedereinbettung des Traditionsdiskurses in die sozialen Felder (Familie, Studium, Arbeit und islamische Vereine), in denen sie operieren. Ihr Streben, das von der Traditionsdynamik der Kohärenzsuche geleitet wird, konfiguriert eine ?Alltagspolitik“, in der die Frauen ihre islamisch inspirierten Lebensprojekte gleichzeitig von moralisch erstarrten familiären ?Lebenswelten“ und von normativ erstarrten politischen Öffentlichkeiten abkoppeln und kultivieren.  相似文献   

6.
Vororte französischer Großstädte werden üblicherweise als ?Banlieue“ bezeichnet, ein Ausdruck aus dem mittelalterlichen Recht, der ursprünglich etwa ?Bann-Ort“ bedeutete. Es mag auf diese Bezeichnung zurückgehen, dass diese Gegenden in der französischen Soziologie als Orte beschrieben werden, wo außerordentliche soziale Gegebenheiten das Gemeinleben prägen: ?Banlieues“ wären in diesem Sinne aus den üblichen gesellschaftlichen Verhältnissen ?verbannt“. Der Beitrag versucht dagegen, diese Sicht auf die politische Geographie solcher Orte infrage zu stellen und zu untersuchen, wie hier politisch gehandelt wird und ob sich über dieses Handeln Anschlüsse an die umfassendere politische Öffentlichkeit ergeben. Gegenstand der empirischen Untersuchung ist die politische Mobilisierung von Jugendlichen in den Plattenbausiedlungen des Pariser Vorortes Dammarie-les-Lys, die sich in einem besonders gespannten politischen und polizeilichen Kontext entfaltete. Diese Mobilisierung begann im Mai 2002 als Reaktion auf zwei tödliche Begegnungen mit der Nationalpolizei — dies in einer Stadt, wo ein ähnlicher Tod Dezember 1997 zu Aufständen und Plünderungen führte. Kollektiver Gewalt und Anomie im Dezember 1997 steht fünf Jahre später die politische Mobilisierung gegenüber — wenn auch unter der ehernen Aufsicht der Polizei und der lokalen Politik. Die teilnehmende Beobachtung der Ereignisse des Jahres 2002 soll einen Beitrag dazu liefern, die politische Geographie der Plattenbausiedlungen französischer Vororte soziologisch zu definieren.  相似文献   

7.
Der Evidence‐Based Policy‐Ansatz hat international Reformen ausgelöst und Studien zum Verhältnis von Wissen und Politik angestossen, wobei ein klares Verständnis von “Evidenz” nach wie vor fehlt. In diesem Artikel wird eine Typologie politikrelevanter Wissensarten entwickelt, die zwischen systematischer Evidenz und personengebundener Expertise sowie zwischen den Politikdimensionen Policy, Politics und Polity unterscheidet. Auf dieser konzeptionellen Grundlage wird empirisch erfasst, welches Wissen die Verwaltung und externe Experten während der bisher kaum untersuchten Frühphase von Gesetzgebungsverfahren auf Bundesebene beitragen. Es zeigt sich, dass die federführenden Verwaltungsakteure kaum über Expertise verfügen, die für den Gesetzgebungsprozess relevant wäre, doch versuchen sie, ihre Wissenslücken je nach Dimension unterschiedlich zu kompensieren. Externe Experten leisten einen bescheidenen Wissensbeitrag, weshalb ihre Beteiligung primär als Mittel für die politische Kompromissfindung verstanden werden muss. Dies eröffnet aus demokratietheoretischer Sicht Diskussionsbedarf.  相似文献   

8.
Der vorliegende Artikel stellt — ausgehend von der Feldtheorie Pierre Bourdieus und von empirischen Studien zu französischen Schriftstellern — die Prinzipien der Strukturierung des französischen literarischen Feldes vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zum Beginn der 1970er Jahre vor. Das französische literarische Feld strukturiert sich um zwei grundsätzliche Gegensätze: ?Herrschende“ versus ?Beherrschte“ und ?Autonomie“ versus ?Heteronomie“. Die kreuzweise Anordnung dieser beiden Gegensatzpaare ermöglicht die Differenzierung von vier Idealtypen von Schriftstellern — die ?Notabein“, die ?Ästheten“, die ?Avantgarden“ und die ?populären Schriftsteller“ -, die sich sowohl durch ihre Literaturkonzepte voneinander unterscheiden als auch durch die Soziabilitätsräume, in denen sie zusammenkommen, und durch die Art ihres politischen Engagements. Diese keineswegs starre Struktur prägt die Formen der Auseinandersetzung, die zwischen den verschiedenen Fraktionen über den Erhalt oder die Veränderung der konstitutiven Kräfteverhältnisse im Feld stattfinden. Sie werden im zweiten Teil des Artikels näher dargestellt.  相似文献   

9.
In den Diskussionen um die Grenzen des Wohlfahrtsstaats wird zunehmend von einer Rekommodifizierung gesprochen. Konstatiert wird, dass sich ein Wandel in der arbeitsmarktpolitischen Eingliederung vollzieht, der auf einer normativen Aufwertung von Eigenverantwortung beruht. Wie weit dieser Wandel geht und wie er zu deuten ist, wird indes kontrovers debattiert. Diese Frage wird aufgegriffen und hinsichtlich ihrer Bedeutung für gesellschaftliche Teilhabe diskutiert. Die These ist, dass sich mit dem Gestaltwandel sozialer Absicherung erwerbsbezogene Absicherungsmodi und ihre stratifizierende Wirkung ver?ndern. Die auf aktivierende Eigenverantwortung zielende Wohlfahrtsstrategie bricht, so gilt es zu zeigen, weitgehend mit den bislang gültigen Zielen der Lebensstandard- und Statussicherung. Sie mündet in eine Prekarisierung materieller und institutioneller Teilhabe und verweist daher auf eine steigende Bedeutung von Erwerbsarbeit für gesellschaftliche Teilhabe.  相似文献   

10.
Religion ist ein Phänomen, das mit der Zunahme der Umlaufgeschwindigkeit von Kommunikation zunimmt. Je mehr Gesellschaften säkularisiert werden, umso mehr erhöht sich religiöse Kommunikation. Dieses Paradox wird zunächst theoretisch kommentiert und als Herausforderung für kommunikationstheoretisch ansetzende Gesellschaftstheorien aufgenommen. Zunehmende religiöse Kommunikation produziert weiterhin — über die alten institutionalisierten Formen hinaus — neue soziale Formen religiöser Kommunikation, die in besonderen Forschungsfeldern thematisiert werden: in der Forschung zu den neuen religiösen Bewegungen, in der Forschung zur Mobilisierung religiöser Differenz, sowie in der medialen Verstärkung religiöser Kommunikation. Unter diesem Blickwinkel erscheint die Beschreibung Europas als eines säkularen Kontinents als theoretisch zu einfach und empirisch irreführend. Die These der ?unsichtbaren Religion“ hat dieses Bild zwar zu korrigieren begonnen. Die These der ?neuen Sichtbarkeit“ von Religion in Europa geht darüber noch hinaus. Religion wird — entgegen der Säkularisierungserwartung — zunehmend ein öffentliches Phänomen. Europa lässt sich als ein öffentlicher Raum beschreiben, in dem religiöse Kommunikation mit dem Selbstverständnis moderner öffentlicher Kommunikation zusammentrifft und beides, religiöse Kommunikation wie die Öffentlichkeit, in der kommuniziert wird, zur weiteren Reflexion und kognitiven Dezentrierung des Selbstverständnisses von Modernität zwingt.  相似文献   

11.
Damit internationale Organisationen im Zeitalter der Globalisierung zu einem effektiven und zugleich legitimen Regieren jenseits des Nationalstaates beitragen können, sollte ihre Normdurchsetzung sich zwar gemäss der sogenannten Enforcement Strategie und gemäss der Management Strategie auch auf gut institutionalisierte Sanktionsmechanismen und Verwaltungsdialoge stützten können. Als besonders entscheidend ist jedoch zu betrachten, dass sie gemäss der hier so bezeichneten Adjudication Strategie über eine nicht nur diplomatisch, sondern gerichtlich gestaltete Streitbeilegung verfügen. Während die Bedeutung von Sanktionen und Verwaltungsdialogen für eine erfolgreiche Normdurchsetzung internationaler Organisationen vielfach überschätzt wird, bleibt die der Streitbeilegung häufig unterschätzt. Anhand der Normdurchsetzung im alten GATT, in der WTO sowie in der EG wird gezeigt, dass die auf die Streitbeilegung orientierte Strategie der Adjudication die des Enforcement und des Management zwar nicht ersetzen kann, aber im Rahmen eines Strategiemix aus Enforcement, Management und Adjudication von besonderer Bedeutung ist.  相似文献   

12.
Zwar sind die Bürgerschaftsnormen (Art. 17 ff. EGV) überwiegend kritisch aufgenommen worden. Dennoch knüpft sich an den Topos der Unionsbürgerschaft ein hoffnungsgeladener Fortschrittsdiskurs. In einer Union, die den Markt als Integrationsziel überwunden hat, verspricht die Unionsbürgerschaft Werte mit Zukunftsperspektive. Sie überwindet die geistige Absenz, die im Herzen der Integration liegt, und stellt in Gestalt einer Grundrechtsfundierung ein auf das Individuum zugeschnittenes ethisches Fundament zur Verfügung. Dieser Fortschrittsdiskurs findet sich insbesondere in den emphatischen Schlussanträgen der Luxemburger Generalanwälte, die die Unionsbürgerschaft als “Grundrecht persönlicher Freiheit“ und als “Gipfel der Individualrechte“ bezeichnen. Der Europäische Gerichtshof hingegen bleibt einerseits sprachlich subtiler, verbindet die Unionsbürgerschaft aber andererseits mit dem Diskriminierungsverbot und setzt durch die Betonung von Gleichheitsrechten statt von Freiheitsrechten eine transnationale Gleichheit voraus, die der Unionsbürgerschaft vorausliegt und große Sprengkraft beinhaltet. Damit gerät die affektive Dimension von Bürgerschaft in den Blick. Wer sich als Bürger eines Gemeinwesens definiert, nimmt die kollektive Identität politischer Gemeinschaft in seine individuelle Identität auf. Dies ist einerseits erwünscht, weil so das soziale Legitimationsdefizit der Union überwunden werden kann. Andererseits birgt es all jene Gefahren, die aus den Hypertrophien und Katastrophen des letzten Jahrhunderts bekannt sind. Dies wiederum erlaubt einen Blick auf die Natur des Rechts, dem eine emanzipatorische und liberale Integrationskraft zugetraut wird. Eine kulturtheoretisch informierte Analyse hingegen zeigt, dass das Recht unter seiner liberalen Oberfläche eine Tiefenstruktur besitzt, die nach wie vor viel Atavistisches transportiert. Auch die Unionsbürgerschaft teilt diese Ambivalenz. Wer auf sie baut, um Europa vom Bürger her zu integrieren, muss sich dieser gefahrvollen Zweischneidigkeit bewusst sein.  相似文献   

13.
Ausgehend von den BegriffenGrenzziehung undStrukturierung werden Grundgedanken aus Stein Rokkans Arbeiten über die Staaten- und Nationenbildung in Europa aufgegriffen, um sie für eine Analyse des europäischen Einigungsprozesses nutzbar zu machen. Danach war das aus dem Zusammenbruch des Römischen Westreiches entstehende Europa durch einen Gegensatz zwischen ethnisch-partikularistischen und religiös-universalistischen Grenzziehungen gekennzeichnet und die Außengrenzen Europas und damit seine Identität entwickelten sich aus religiös-kirchlichen Gegensätzen heraus. Mit der Schwächung der universalistischen Kräfte rekonstruiert sich Europa als System von Nationalstaaten, die die europaweiten Spaltungen ?intemalisieren“ und im Prozess der Demokratisierung und Sozialstaatsentwicklung spezifisch nationale Konfigurationen von Akteuren und Institutionen entwickeln. Der europäische Einigungsprozess, der aus der Selbstzerstörung Europas resultiert, aber zugleich an die historische Identität der Europäer anknüpft, stellt eine ganz neue Form und Phase der politischen Systembildung in Europa dar. Anstatt jedoch den Nationalstaat und die kulturelle Heterogenität zu Bausteinen der politischen Neuordnung Europas zu machen, wurde versucht diese durch die Abwertung des Nationalstaates und die Errichtung eines politisch flankierten Gemeinsamen Marktes aufzubauen. In diesem Widerspruch liegt ein möglicher Keim für einen durch den Einigungsprozess generierten Nationalismus.  相似文献   

14.
Ausgehend von dem Umbruch der Erwerbsarbeit in Richtung einer flexibilisierten, markteffizienten Tertiarisierung fragen wir nach Chancen für Frauenerwerbsarbeit. Dabei richten wir den Blick insbesondere auf das Verhältnis zwischen Erwerbssphäre und außerbetrieblichem Leben. Die Ausgangsthese lautet: Dem Umbruch der Arbeit sind ?Entgeschlechtlichungstendenzen“ inhärent. Diese werden jedoch sowohl von überdauernden Geschlechterungleichheiten, als auch durch die Verdrängung gesellschaftlicher Reproduktionsnotwendigkeiten in das ?Private“ als (neu konfigurierte) ?Vergeschlechtlichungsprozesse“ konterkariert. Als Ergebnis zeigen sich zwiespältige Integrationsaber auch zunehmend Desintegrationseffekte für ?weibliche“ Erwerbsarbeit. Diese These wird mit Befunden einer empirischen Untersuchung bei der Deutschen Bahn AG erhärtet, deren rigoroser Umbau hin zu börsenfähiger Wirtschaftseffizienz u.E. paradigmatisch für Unternehmensreorganisationen gelten kann. Das Fazit lautet: Nur über eine konsensuale Arbeitspolitik, die die Symmetrierung der außer- und innerbetrieblichen Lebensbereiche beinhaltet, ist eine nachhaltige Chancenerweiterung für Frauenerwerbsarbeit möglich. Sie ist — mittelfristig — auch die Voraussetzung für eine ?geschlechtsneutrale“ Bestenauslese der Unternehmen und damit ihrer Wirtschaftseffizienz.  相似文献   

15.
Vertrauen ist in den vergangenen Jahren zu einem in den Wirtschafts-, aber auch den Sozialwissenschaften populären Forschungsgegenstand geworden. Es wird mit verschiedenen Fragestellungen sowie unter Zugrundelegung unterschiedlicher handlungstheoretischer Grundannahmen untersucht. Dementsprechend existiert eine ganze Reihe wissenschaftlicher Vertrauenskonzepte, die vielfach kaum kompatibel sind: Ähnlich wie in der Sprache des Alltags wird auch im wissenschaftlichen Diskurs eine mehr oder minder heterogene Klasse von Beziehungen und Entscheidungen unter dem Begriff des Vertrauens gefasst. Dieser Beitrag möchte einen systematischen Überblick über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede wissenschaftlicher Vertrauenskonzepte geben. Zu diesem Zweck werden einzelne Dimensionen des Phänomens ?Vertrauen“ unterschieden, entlang derer eine Begriffsanalyse erfolgt. Hinter dieser Begriffsanalyse steht das fernere Erkenntnisinteresse, den Blick für potenzielle Vertrauensressourcen zu schärfen, entsprechend der Einsicht, dass sich Vertrauen als eine Form von ?social capital“ verstehen lässt. Die Identifikation von Vertrauensressourcen erfordert es, unterschiedliche empirische Formen des Vertrauens zu unterscheiden.  相似文献   

16.
Der Beitrag beschäftigt sich mit einer der randständigsten Gruppen unserer Gesellschaft — jungen Menschen mit dem Lebensmittelpunkt Straße. Die ?Straße“ ist in diesem Zusammenhang als eine umgrenzte Lebenswelt zu verstehen, in der sich junge Menschen bewegen, die häufig sozial entwurzelt sind und sich von den meisten gesellschaftlichen Institutionen abgewendet haben. Ihr Sozialleben beschränkt sich auf das Netzwerk der Straßenszene und die freundschaftlichen Beziehungen in diesem Netzwerk. Diese Beziehungen stehen im Mittelpunkt des Aufsatzes. Er geht der Frage nach, welche Bedeutung die Freundschaften für die jungen Menschen auf der Straße haben.Auf der Grundlage der Ergebnisse einer qualitativen Studie zu Freundschaftsbeziehungen von Straßenjugendlichen in Berlin wird im ersten Teil des Beitrags die formale gesellschaftliche Position der jungen Menschen durch die Schilderung verschiedener Dimensionen sozialer Ausgrenzung dargestellt. Entlang der Kategorien eines ideengeschichtlich gewonnenen Konzeptes von Freundschaft werden im zweiten Teil die Freundschaften von Straßenjugendlichen beschrieben. Einerseits stellen sie eine Anpassung an die objektiven Lebensbedingungen dar, andererseits sind sie ein letzter Aktionsbereich subjektiver Lebensgestaltung.  相似文献   

17.
Intention des Beitrages ist es, Geschlecht und Familie auf der Basis eines institutionenorientierten Lebenslaufansatzes neu zu durchdenken. Die Zentrierung auf gesellschaftliche Institutionen als Orte der Vermittlung von individuellem Handeln und sozialstrukturellen Bedingungen ermöglicht es, mikro-, meso- und makrosoziale Interdependenzen in den Mittelpunkt zu rücken und bisher zum großen Teil verdeckten, da indirekten Strukturierungen von Geschlechterverhältnissen auf die Spur zu kommen. Aus dieser Perspektive relativiert sich die in der Lebenslaufforschung dominierende Individualisierungs-These zugunsten der Erkenntnis, dass Individuen sich durch institutionelle Eigenlogiken untereinander vernetzt sehen, die sie in neue Zwickmühlen bringen. Der Beitrag von Lebenslauf-Institutionen zur Rekonstruktion einer Geschlechterordnung gerät zwar zunehmend in Widerspruch zu Anforderungen an das individuelle Management der eigenen Biographie, doch der relationale Bezug zwischen Institutionen scheint Familie und Geschlecht weder aus ihren subjektiven Verpflichtungsmustern zu entlassen, noch aus ihrer sozialstrukturellen Vermittlerrolle zwischen biographischen Optionen und inkompatiblen institutionellen Verfügbarkeits-Ansprüchen.  相似文献   

18.
Für die Nachhaltigkeit von Wohlfahrtsstaaten ist Behindertenpolitik aufgrund ihres großen Anteils an den Sozialbudgets von großer Bedeutung. Die Erkenntnisse zu Behindertenpolitik und deren Wirkungen sind im Verhältnis zur ökonomischen Bedeutung jedoch — trotz verstärkter Forschung in den letzten Jahren — gering. Gründe hierfür sind vor allem der Charakter von Behindertenpolitik als Querschnittsaufgabe in verschiedenen Sicherungssystemen und die Schwierigkeit der Objektivierung der sozialen Kategorie Behinderung. In dem Artikel werden die unterschiedlichen Ziele und Funktionen sowie das breite Spektrum an Aufgaben im Bereich der Behindertenpolitik vorgestellt. Um in der Fülle von Leistungen und Rechten Strukturen erkennen zu können, wird in Abgrenzung zu realtypischen Ordnungen eine Typologie entwickelt, deren Idealtypen sich an den Verteilungskriterien von David Miller (needs, deserts, rights) orientieren. Um den Charakter der Typen herauszuarbeiten, werden ihnen Eigenschaften und sozialpolitische Ausformulierungen zugewiesen. Auf dieser Basis können nationale Behindertenpolitiken als Policymix aus den drei Idealtypen beschrieben und miteinander verglichen werden.  相似文献   

19.
In der Industrie- und Arbeitssoziologie wird in den letzten Jahren die ?Subjektivierung von Arbeit“ diskutiert. Gemeint ist damit, dass sich zum einen durch veränderte Produktions- und Organisationsstrukturen die institutionelle Verfasstheit von Arbeit wandelt und die Beschäftigten zunehmend einem ?Zwang“ zur Selbst-Organisation, Selbst-Kontrolle und Selbst-Ökonomisierung ausgesetzt sind. Zum anderen trifft diese Entwicklung auf neue Ansprüche und Orientierungen, die Beschäftigte in Bezug auf ihre Arbeit entwickeln. Diese doppelte Konstituierung von Subjektivierung der Arbeit wird im Beitrag anhand verschiedener Konzepte exemplarisch diskutiert und danach gefragt, inwiefern die Debatte an traditionelle industrie- und arbeitssoziologische Paradigmen anknüpft und neue theoretische Sichtweisen und soziologische Kategorien eingebracht werden. Die dialektische Betrachtung von Subjektivierung als ?Zwang“ und Subjektivierung als Orientierung von Beschäftigten bedarf der konzeptionellen Aufarbeitung der Vermittlung beider Seiten ebenso wie der Entwicklung eines kategorialen Rahmens zur Analyse heterogener Beschäftigungsformen in ihrer institutionellen wie organisationalen Verfasstheit.  相似文献   

20.
Welche territoriale Gliederung sollte der Schweizer Föderalismus annehmen? Könnte ein Zusammenfügen von Kantonen zu Grossregionen Kostenersparnisse im öffentlichen Sektor zur Folge haben? Wohlfahrtstheoreti‐sche Argumente betonen steigende Skalenerträge in der Nutzung öffentlicher Leistungen und die Internalisierung von Nutzenspillovers urbaner Zentren als Argumente für Gebietszusammenlegungen. Wer hingegen politisch‐ökonomisch argumentiert, sieht im kleinräumigen und autonomen Schweizer Föderalismus eine Möglichkeit zur Verringerung politischer Verzerrungen durch Begrenzung der staatlichen Monopolmacht. In einer gepoolten Querschnitts‐Zeitreihenanalyse von 1988‐1998 wird der Schweizer Föderalismus anhand von fünf Hypothesen zu den beiden kontroversen Standpunkten diskutiert. Die empirischen Ergebnisse weisen darauf hin, dass die politisch‐ökonomischen Vorteile der starken Dezentralisierung in der Schweiz ihre wohlfahrtstheoretischen Nachteile der Kleinräumigkeit mehr als kompensieren. Direktdemokratische Institutionen spielen dabei eine wichtige Rolle.  相似文献   

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