Anrechnung von Teilzahlungen des Hauptschuldners bei sicherungsweisem Schuldbeitritt / Abgrenzung von echter Solidarschuld und Interzession

Dem Solidarschuldner, der teilweise Interzedent ist, kommt eine Teilzahlung des Hauptschuldners erst zugute, wenn dadurch die Restschuld unter den nicht von der Interzession betroffenen Teil der Forderung f?llt. Bei Verbindlichkeiten, die die Haftenden gemeinsam und im gemeinsamen Interesse als "echte Mitschuldner" eingehen (zB für ein gemeinsam benütztes Auto), sind die Interzessionsregeln nicht anzuwenden, wenn dem Kreditgeber das Innenverh?ltnis zwischen mehreren für den Kredit Haftenden weder bewusst noch erkennbar ist.     

Keine Eigenzuständigkeit der Bezirksgerichte für Klagen aus einer Scheidungsvereinbarung iSd § 55a EheG

Klagen, die sich aus einer Vereinbarung ergeben, die anl?sslich einer Scheidung geschlossenen wurde, fallen nicht unter § 49 Abs 2 Z 2c JN (idF vor BGBl I 2009/135; nunmehr: Z 2d leg cit). Die Scheidungsvereinbarung nach § 55a EheG ist keine familienrechtliche Vereinbarung im Sinne dieser Bestimmung.     

Insolvenz-Entgelt bei Insolvenzverfahrenseröffnung erst Jahre nach dem Austritt?

§ 3a Abs 1 IESG erfordert lediglich die Einleitung eines (in der Regel) arbeitsgerichtlichen Verfahrens sowie dessen geh?rige Fortsetzung einschlie?lich eines Exekutionsverfahrens. Hingegen ist die (unverzügliche) Einbringung eines Antrags auf Er?ffnung eines Insolvenzverfahrens über das Verm?gen des Arbeitgebers nicht Teil des nach § 3a Abs 1 S 2 IESG geh?rig fortzusetzenden Verfahrens. Verstreichen zwischen der (erfolgreichen) gerichtlichen Geltendmachung der Ansprüche des Arbeitnehmers und der Einleitung eines Insolvenzverfahrens (hier: acht) Jahre, bleibt als Prüfungsma?stab nur die Frage nach einer allf?lligen sittenwidrigen Verlagerung des Finanzierungsrisikos auf die IEF-Service GmbH.     

Berücksichtigung von Gewinnbeteiligungen bei der Abfertigung "alt"

Nach § 23 Abs 1 AngG stellt das für den letzten Monat des Dienstverh?ltnisses gebührende Entgelt die Basis der Berechnung des Abfertigungsanspruchs dar. Schwankt die H?he des Entgelts innerhalb des letzten Jahres vor Beendigung des Arbeitsverh?ltnisses, ist ein Zw?lftel des gesamten Entgelts dieses Jahres als Bemessungsgrundlage der Abfertigung zugrunde zu legen. Dabei macht es keinen Unterschied, ob diese Schwankungen durch variable Pr?mien, Zulagen, Provisionen, Sonderzahlungen oder überstundenentgelte bewirkt werden. Abfertigungswirksam sind nur solche Gewinnbeteiligungen, die für das letzte Jahr vor Beendigung des Arbeitsverh?ltnisses gebühren, nicht jedoch jene, die in diesem Zeitraum lediglich ausbezahlt werden.     

Identification procedures as a part of death investigation in Turkey

Forensic identification techniques include the examination of ID cards, the decedent's private belongings, fingerprints, footprints, lip marks, dental findings, red blood cell enzymes, performing photograph matching, facial reconstruction, visual identification, and DNA "fingerprinting." As part of forensic examinations, the identification of corpses that are fresh, decomposed, fragmented, or skeletonized as well as individual body parts and human remains can be requested. Identification becomes a challenging task for forensic terms particularly in mass-disaster situations. Each identification case should be considered to its own merit and the way to do that should be based on the effectiveness and cost of each method used. In Turkey, one of the major duties of the medicolegal system on the investigation of deaths is to identify the deceased if unknown.This study is undertaken to investigate the procedures, as well as their validities, used to deal with individualization of dismembered bodies directly sent to the Council of Forensic Medicine, Ministry of Justice, for autopsy and/or visual identification, as well as those received from peripheral districts for forensic identification. According to the Turkish Penal Procedural Law, a positive identification of the deceased is mandatory before performing an autopsy. According to the law, the ID cards are not taken to be sufficient for recognition of the deceased, and the major way of identification in daily practice is visual identification by a relative or any recognizant person to approve the identification to the prosecutor. If visual identification fails, fingerprints, dental x-rays or body x-rays, and DNA "fingerprinting" can be used to establish identity when compared with known records of the individual obtained by law enforcement.This retrospective study was carried out into 421 dismembered bodies, among 3063 autopsies performed in year 2002 by the Department of Morgue at the Council of Forensic Medicine, with particular insight into the identification procedures undertaken and their results. The overall negative identification rate was 30.4%, and in 1% of the cases, the visual identification by relatives were not confirmed by DNA identification and taken as misidentified.