Sozialdemokratische Antworten auf integrierte Märkte

Der Beitrag untersucht die Frage, inwieweit sechs sozialdemokratische Regierungsparteien sowohl programmatisch als auch in der umgesetzten Politik einen gemeinsamen Weg beschreiten. Ausgangspunkt ist dabei die Feststellung, dass unter den Herausforderungen der global und europäisch integrierten Märkte die Sozialdemokratie ihre traditionellen Ziele in der Fiskal-, Sozial- und Arbeitsmarktpolitik nur noch erschwert verfolgen kann. Die Untersuchung der verfolgten Politik in den sechs Ländern ergibt, dass sozialdemokratische Parteien in unterschiedlichem Ausmaß eine Politik der Marktöffnung betrieben haben. Konvergenzen lassen sich Länder übergreifend bei der von Sozialdemokratien betriebenen Politik der Haushaltskonsolidierung und bei der Aktivierung der Arbeitsmarktpolitik erkennen, wohingegen in der Sozialpolitik die Divergenzen am größten sind. Auf den beiden erstgenannten Politikfeldern zeichnet sich ein gemeinsames sozialdemokratisches Politikmodell ab. Erklärungskräftig sowohl für die umgesetzte Politik als auch für die dabei verfolgte Strategie sind der nationale Handlungskontext, besonders der Parteienwettbewerb und das Verhältnis zwischen Gewerkschaften und Sozialdemokratie.     

From Workers to Migrants,from Distributive Justice to Inclusion: Exploring the Changing Social Democratic Imagination

There is little awareness that from the perspective of distributive justice, a transnational market society exercises a justice‐disabling effect. No longer is society perceived to be a system of co‐operation, the net product of which is to be distributed among all participants fairly, but rather viewed as a composite of uncoordinated templates for the individual pursuit of opportunities. A society of this type does no longer regard a centralised political effort at redistribution as its essential objective; rather, its most fundamental principle concerns equal access to opportunities without regard to nationality or local preference. Such a concern with inclusion appears to be at odds with the received vision of distributive justice whose realisation presupposes bounded solidarity and, hence, closure.