Abstract: | Das mit der Konferenz von Nagoya zu Ende gegangene Internationale Jahr der Biodiversit?t bietet
Anlass, nach Gründen für den fortdauernden Rückgang der biologischen und auch kulturellen
Vielfalt zu suchen und erneut die anthropozentrische Ausrichtung des Umweltschutzes zu hinterfragen. Solange
?konomische und rechtliche Sichtweisen unterstellen, dass Kultur und Natur sowie insbesondere Biodiversit?t
alleine um der gegenw?rtigen Menschen willen zu schützen seien, verfehlen sie das Ziel eines nachhaltigen
Umweltschutzes. Nachhaltigkeit verlangt demgegenüber nach einer zukunftsgerichteten Perspektive des
Rechts. Indem es sich auf die Fiktion der zukünftigen Generationen als Schicksalsgemeinschaften einl?sst,
vermag das Recht über die Grenzen seiner eigenen, limitierten Begrifflichkeiten hinauszugreifen: Biodiversit?t
steht keinesfalls alleine im Dienst von ?konomischer Verwertung und sozialer Kommunikation, sondern
tr?gt zudem eine ganz handfeste (?kozentrische) Bedeutung für das physische überleben
in der Zukunft. |