Abstract: | Ausgehend von dem Umbruch der Erwerbsarbeit in Richtung einer flexibilisierten, markteffizienten Tertiarisierung fragen wir nach Chancen für Frauenerwerbsarbeit. Dabei richten wir den Blick insbesondere auf das Verhältnis zwischen Erwerbssphäre und außerbetrieblichem Leben. Die Ausgangsthese lautet: Dem Umbruch der Arbeit sind ?Entgeschlechtlichungstendenzen“ inhärent. Diese werden jedoch sowohl von überdauernden Geschlechterungleichheiten, als auch durch die Verdrängung gesellschaftlicher Reproduktionsnotwendigkeiten in das ?Private“ als (neu konfigurierte) ?Vergeschlechtlichungsprozesse“ konterkariert. Als Ergebnis zeigen sich zwiespältige Integrationsaber auch zunehmend Desintegrationseffekte für ?weibliche“ Erwerbsarbeit. Diese These wird mit Befunden einer empirischen Untersuchung bei der Deutschen Bahn AG erhärtet, deren rigoroser Umbau hin zu börsenfähiger Wirtschaftseffizienz u.E. paradigmatisch für Unternehmensreorganisationen gelten kann. Das Fazit lautet: Nur über eine konsensuale Arbeitspolitik, die die Symmetrierung der außer- und innerbetrieblichen Lebensbereiche beinhaltet, ist eine nachhaltige Chancenerweiterung für Frauenerwerbsarbeit möglich. Sie ist — mittelfristig — auch die Voraussetzung für eine ?geschlechtsneutrale“ Bestenauslese der Unternehmen und damit ihrer Wirtschaftseffizienz. |