Europäische Säkularisierung — ein Sonderweg in die postsäkulare Gesellschaft? |
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Authors: | Klaus Eder |
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Affiliation: | (1) Institut f?r Politische Wissenschaft, Politische Theorie/Ideengeschichte, RWTH Aachen, Ahornstra?e 55, 52074 Aachen, Deutschland |
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Abstract: | Religion ist ein Phänomen, das mit der Zunahme der Umlaufgeschwindigkeit von Kommunikation zunimmt. Je mehr Gesellschaften säkularisiert werden, umso mehr erhöht sich religiöse Kommunikation. Dieses Paradox wird zunächst theoretisch kommentiert und als Herausforderung für kommunikationstheoretisch ansetzende Gesellschaftstheorien aufgenommen. Zunehmende religiöse Kommunikation produziert weiterhin — über die alten institutionalisierten Formen hinaus — neue soziale Formen religiöser Kommunikation, die in besonderen Forschungsfeldern thematisiert werden: in der Forschung zu den neuen religiösen Bewegungen, in der Forschung zur Mobilisierung religiöser Differenz, sowie in der medialen Verstärkung religiöser Kommunikation. Unter diesem Blickwinkel erscheint die Beschreibung Europas als eines säkularen Kontinents als theoretisch zu einfach und empirisch irreführend. Die These der ?unsichtbaren Religion“ hat dieses Bild zwar zu korrigieren begonnen. Die These der ?neuen Sichtbarkeit“ von Religion in Europa geht darüber noch hinaus. Religion wird — entgegen der Säkularisierungserwartung — zunehmend ein öffentliches Phänomen. Europa lässt sich als ein öffentlicher Raum beschreiben, in dem religiöse Kommunikation mit dem Selbstverständnis moderner öffentlicher Kommunikation zusammentrifft und beides, religiöse Kommunikation wie die Öffentlichkeit, in der kommuniziert wird, zur weiteren Reflexion und kognitiven Dezentrierung des Selbstverständnisses von Modernität zwingt. |
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