Abstract: | Die europäisch motivierte Reform des Chemikalienrechts hat in den Medien zunächst für einige Aufmerksamkeit gesorgt; in der Folgezeit wurde es jedoch immer stiller um dieses weitreichende—und daher mit erheblichen Konsequenzen für die gesamte Industrie verbundene—Reformprojekt. Der Beitrag befasst sich mit dem im Anschluss an das vieldiskutierte Weißbuch1 erlassenen Verordnungsvorschlag (VV) der Kommission2. Dieser Vorschlag, dem—trotz Kritik im Einzelnen—konzeptionell große Durchsetzungschancen eingeräumt werden, unterwirft das Chemikalienrecht einer neuen Vorsorgestrategie, die eine teilweise Beweislastumkehr vorsieht. * Christian Calliess ist Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht und Europarecht an der Universität Göttingen sowie Direktor des dortigen Instituts für Völkerrecht und des Instituts für Landwirtschaftsrecht; Martina Lais ist Doktorandin und Wiss. Mitarbeiterin am Lehrstuhl. |