Abstract: | Der Gegenstand dieser Studie ist die Entwicklung der individuellen und kollektiven Arbeitsbeziehungen in der Schweiz. Die Ausgangsfrage lautet, ob die Modernisierung der Arbeitswelt zu einer Erosion von deren bisherigen Institutionen geführt hat. Ich argumentiere, dass die Modernisierung der Arbeitsverhältnisse bislang noch keine Krise der herkömmlichen Institutionen nach sich zog; vielmehr sind die Herausforderungen des sozialen Wandels bislang gut gemeistert worden. Dafür gibt es mindestens zwei Gründe: Zum einen ist der Gewerkschaftsbewegung eine neue Klientel und Gruppe von Unterstützern zugewachsen, die in modifizierter Form die Kernideen der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung übernommen hat. Zum zweiten werden die Institutionen der kollektiven Arbeitsbeziehungen weder durch die Individualisierung der Arbeitsbedingungen, noch durch die modernisierungsbedingte Auflösung der Arbeitsethik der Industriegesellschaft noch durch eine Strategie der Eliten gefährdet. Die Datenbasis der Untersuchung bildet der Schweizer Arbeitsmarktsurvey von 1998. |