Baltic materials among the John C. Wiley papers

Zusammenfassung

In der Hauptsache sind die schwedischen Aktionen in Richtung Newa-Gebiet, von der Wikingerzeit bis 1703, durchgehend mit Pull-Faktoren wie Profitmöglichkeiten im Transithandel und der Eigenproduktion der angestrebten Gegenden zu erklären. Sicherlich schien es besonders wichtig zu sein, die Hauptader der Ost-West-Kommunikation zu besitzen oder kontrollieren zu können, daß heißt die Newa. Die Bedeutung jener Wasserstraße war ja schon seit der Wikingerzeit klar und eindeutig. Und der Hafen an der Mündung der Ochta in die Newa war in der Tat für etwas tiefergehende Schiffe erheblich besser geeignet als ein Hafen in der sumpfigen Umgebung. An sich darf man wohl auch das stetig zielbewußter werdende Streben der Schweden ins Newa-Gebiet als ein Vorspiel zu Zar Peters großartige Stadtgründung St. Petersburg betrachten. Genau dieselben Pull-Faktoren müssen auch die Russen in diese ehemalige ostseefinnische Gegend gezogen haben.

Also finden wir Leningrads älteste Vorgänger innerhalb seiner heutigen Stadtgrenze, aber ein kleines Stück östlich vom jetzigen Stadtzentrum, im Viertel Malaja Ochta. Der älteste namentlich bekannte Vorgänger wäre dann nichts anderes als das alte, in der Erikschronik genannte “Landskrona.”

Damit ergibt sich folgendes Kontinuum:

• (1)Die von Ostseefinnen dünnbesiedelte Sumpfgegend “nōvaňeva.”

• (2)Im Jahre 1300-01 die schwedische Schanze “Landskrona.”

• (3)Das von den Hanseaten benannte “Nyen” ab 1382, wo der Nowgoroder Timofej Gruzow im Jahre 1500 32 Dörfer besaß.

• (4)Die Schweden übernehmen spätestens 1521 den Ortsnamen “Nyen.”

• (5)Ab 1610 die schwedische Festung “Nyenskans” und auf der anderen Seite der Ochta ab 1642 die schwedische Stadt “Nyen.”

• (6)Ab 1712 die kaiserlich-russische Hauptstadt “St. Petersburg,”

• (7)die während des Ersten Weltkrieges den Namen “Petrograd” erhielt

• (8)und die seit Lenins Tod im Jahre 1924 den Namen “Leningrad” trägt.